Der Hochbau für das Projekt Aegidiitor in Münster hat sichtbar begonnen. Gegenüber vom „Spatzl“ und in direkter Sichtweite zum Aasee entsteht ein Gebäude-Ensemble, das ein privater Investor auf der Fläche eines bisherigen Parkplatzes errichtet.
Die Geschichte dieses Projekts ist schon ziemlich alt – erste Überlegungen über die Zukunft der Fläche reichen bis etwa 2011 zurück. Zwischenzeitlich gab es einen städtbaulichen Wettbewerb, in dem vier Architekturbüros als Preisträger ausgezeichnet wurden.
Einem Büro sei es im Anschluss gelungen, einen Investor zu finden – ein münsterischer Unternehmer, wie die „Westfälischen Nachrichten“ schreiben. Der Kaufvertrag für das Areal wurde 2020 unterzeichnet, im Februar 2021 übergab die Stadt die Fläche einer „Kaufmannsfamilie aus Münster“, wie die Stadt mitteilte. „Zwischen Stadtgraben und Aegidiistraße wird ein neues Wohn- und Geschäftshaus entstehen. Auch Gastronomie und Gewerbe sind vorgesehen. Vor allem aber schaffen wir preisgünstigen Wohnraum – mitten in der City, unweit von Promenade und Aasee“, teilte die Stadt Münster damals mit. Wobei hinter die Aussage „preisgünstiger Wohnraum“ ein mehr oder weniger großes Fragezeichen gesetzt werden müsste. Gemeint ist aber dies: „60 Prozent des Wohnraums sollen öffentlich gefördert werden. Bei diesem Projekt wären das sechs von zehn Wohnungen.“
Soweit die bisherigen Bauarbeiten andeuten, könnte es sich um den Entwurf von htarchitektur (Hafenweg, Münster) handeln, der dort nun errichtet wird. Der Entwurf von htarchitektur sieht ein markantes Eckgebäude mit 6 Geschossen vor, daneben ein dreigeschossiger Verbindungsbau (plus Staffelgeschoss) und dann ein Giebelgebäude mit fünf Geschossen.
Nicht zufällig kann der Neubau dazu genutzt werden, die Promenade an dieser Stelle etwas zu begradigen – der künftige Fahrrad- und Fußgängerweg nimmt dann nicht mehr den heutigen Schlenker, sondern führt geradeaus über die Aegidiistraße und dann auf der anderen Straßenseite des Stadtgrabens direkt weiter.
Die Grundstücksspitze zur Kreuzung hin bleibt als Grünfläche wie bisher erhalten, zwischenzeitliche Überlegungen, einen Neubau bis zur Ecke zu ziehen und die Promenade „unter“ dem Gebäude herzuführen, wurden aufgegeben. Nach Abschluss der Gesamtmaßnahme werden zudem sechs bis acht Bäume zur Wiederherstellung des begradigten Promenadenverlaufes neu gepflanzt.
Etwas schade: Das farbenfrohe Graffiti mit dem Einstein-Motiv wird vollständig durch den Neubau verdeckt.
So sieht es im Dezember 2023 aus: