Wer über die Steinfurter Straße (B54) nach Münster fährt, sieht rechts von der Straße vor allem… Wiesen und Äcker. Erst kurz vor dem Ortseingangsschild reckt sich der Technologiepark und das „Leoland“, wo einst die Eishalle stand. In einigen Jahren soll auf der Fläche davor ein ganz neuer Stadtteil entstehen, ein Quartier, wie es heute oft genannt wird. Und es gibt nun einen Siegerentwurf für das, was da entstehen soll.
Das Planungsteam aus Thomas Schüler Architekten (Düsseldorf), arbos landscape GmbH (Hamburg) und SBI Beratende Ingenieure (Hamburg) hat den städtebaulich-landschaftsplanerischen Wettbewerb für das neue Stadtquartier an der Steinfurter Straße gewonnen. So teilte es die Stadt Münster nun mit. Eine Fachjury habe den Entwurf am 3. Juli aus zehn verbliebenen Beiträgen der zweiten Wettbewerbsphase zum Sieger gekürt, heißt es weiter.
Auf dem rund 50 Hektar großen Areal soll ein Modellquartier mit etwa 2.000 Wohnungen und 1.000 Apartments für Auszubildende und Studierende, rund 4.700 Arbeitsplätzen – vorwiegend in den Bereichen Wissenschaft, Technologie und Handwerk – sowie einem Quartierszentrum entstehen. Dieses Zentrum sieht eine „grüne Mitte“, eine parkähnliche Anlage, vor.

In der Jury-Begründung heißt es: „Der Siegerentwurf überzeugte die Jury vor allem durch die grüne Mitte als Park für alle sowie den gelungenen Eingangsbereich des Quartiers an der Austermannstraße. Der zentrale Stadtplatz, direkt an der grünen Mitte gelegen, besitzt eine hohe Aufenthaltsqualität und schafft eine nutzungsoffene Freifläche für Märkte und gemeinschaftliche Veranstaltungen. Hier grenzen unmittelbar öffentliche Einrichtungen wie Schule, Kita, Kultureinrichtungen und Nahversorgung an. Weitere zentrale Elemente des Entwurfs sind die grünen Verbindungen in die umgebende Landschaft und die dezentral gelegenen Nachbarschaftsplätze als Begegnungsorte.“
Beiträge sind einzusehen
Der Siegerentwurf sowie alle anderen Beiträge der zweiten Wettbewerbsphase sind im Rahmen einer Ausstellung von Montag, 7. Juli, bis Freitag, 18. Juli, montags bis mittwochs (8 bis 16 Uhr), donnerstags (8 bis 18 Uhr) und freitags (8 bis 13 Uhr) in der Glashalle des Stadthauses 3, Albersloher Weg 33, frei zugänglich einsehbar. Der Zugang zur Ausstellung ist barrierefrei möglich. Alle Wettbewerbsbeiträge sind im selben Zeitraum auch online unter www.stadt-muenster.de/mmq zu finden.
Im nächsten Schritt beauftragt die Stadt Münster einen der Preisträger, seine Planung entsprechend der Hinweise des Preisgerichts weiter zu vertiefen. Im Anschluss folgt die erforderliche Bauleitplanung, in deren Rahmen es erneut Beteiligungsmöglichkeiten für die Öffentlichkeit gibt.
Ursprünglich hatten 24 Teams an dem zweiphasigen städtebaulich-landschaftsplanerischen Wettbewerb teilgenommen. Am Ende der ersten Wettbewerbsphase im März 2025 hatte das Preisgericht die zehn vielversprechendsten Beiträge ausgewählt. Diese haben die jeweiligen Planungsteams bis Ende Mai weiterentwickelt, bevor die Jury sie nun erneut beraten und bewertet hat.
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