Über Jahre haben Menschen mit Rad, im Auto oder im Bus, sogar Rettungsfahrzeuge, auf der Heroldstraße warten müssen, weil die Schranken an der Bahntrasse Münster-Coesfeld bzw. Münster-Wanne-Eickel unten waren. Und das waren sie oft.
Die Debatte um eine neue Lösung ist daher schon älter. Schon in den 1960er Jahren wurde über diesen Bahnübergang diskutiert, ab Ende der 1990er Jahre begann dann die Planung. Wirklich in Angriff genommen wurden die Arbeiten mit dem offiziellen Spatenstich Anfang 2018. Erster Markstein war die Wiedereröffnung des Bahnhaltepunktes Mecklenbeck. Für rund 2,8 Mio Euro entstand bereits vorher und südlich des Einkaufszentrums an der Weseler Straße ein 120 Meter langer Bahnsteig, an dem nun die R63 („Baumbergebahn“) auf ihrer Fahrt von Münster über Roxel, Billerbeck, Havixbeck bis nach Coesfeld hält.
Unter der (dort sechsgleisigen) Bahntrasse kann der Verkehr nun ohne Unterbrechung durch eine Unterführung fahren. Im Frühjahr 2022 wurde sie offiziell eröffnet und führt in einem weiten Bogen von der Weseler Straße über rund 700 Meter zur alten Heroldstraße und dem (nun gesperrten) Bahnübergang.
Der Entwurf trennt den motorisierten Verkehr vom Radverkehr und Fußgängern. Die Trasse für den Auto- und LKW-Verkehr liegt deutlich tiefer als der breite Rad- und Fußgängerweg, der zudem vom Bahnsteig aus per Aufzug barrierefrei erreichbar ist.
Für den Verkehr aus Richtung Albachten bedeutet die neue Unterführung nun zwei einen kleinen Schlenker, dafür entfallen aber die vielen Wartezeiten am Bahnübergang.
Die Kosten für die Gesamtbaumaßnahme belaufen sich auf ca. 30 Mio Euro, heißt es bei der Stadt. Davon tragen der Bund, das Land, die DB Netz AG ca. 25 Mio, fünf Mio verbleiben bei der Stadt Münster.
So sieht es Ende Mai 2022 aus: