Früher kauften die Kinderhauser Blumen und Gartenzubehör bei Moldrickx. Die Gärtnerei gegenüber des Stadteilzentrums gehörte zu den fest etablierten Adressen im Norden der Stadt. Über 112 Jahre lang.
Ende 2016 gab das Ehepaar Moldrickx die Gärtnerei aus Altersgründen aus, schon vorher war damals klar, dass an der Stelle Platz für Wohnen entstehen sollte. Ein städtebaulicher Wettbewerb wurde durchgeführt, erste Ergebnisse gab es schon im Oktober 2016 zu sehen. Allerdings herrschte anschließend erst einmal Ruhe. Erst im Sommer 2019 lag der Bebauungsplan aus, zuvor hatten sich noch Notwendigkeiten für ein „wasserrechtliches Verfahren“ ergeben, wie damals die „Westfälischen Nachrichten“ die Stadtverwaltung zitierten. Es ging dabei um die Verlegung des kleinen Gewässers „Igelbach“.
Die vergangenen zweieinhalb Jahre gingen mit Ausschreibungen und Detailplanungen ins Land.
Nun ist im April 2022 der offizielle Startschuss gefallen. Am 11. April gab sich u.a. Oberbürgermeister Markus Lewe (zuletzt viel mit Spatenstichen beschäftigt, u.a. am Preußenstadion, in Kinderhaus, bei der Batterieforschung in Amelsbüren) die Ehre:
Nun beginnt die Arbeit, zunächst die Erschließung des Areals. Die Hochbauarbeiten werden frühestens Ende 2023 starten, die ersten Anwohner sollen ab 2025 einziehen können.
Investoren und die Wohn+Stadtbau verwirklichen in zwei Bauabschnitten das Baugebiet Langebusch, das auf 3,7 Hektar Fläche 240 Wohneinheiten und eine Kita vorsieht.
„In dieser zentralen Lage entsteht ein urbanes, vielfältiges Wohnquartier mit eigener Identität und Wohnraum für verschiedene Zielgruppen“, sieht Oberbürgermeister Markus Lewe große Chancen für die Entwicklung des Stadtteils Kinderhaus.
Mischung aus Mehrfamilien- und Reihenhöusern
Entlang der Erschließungsachse des Neubaugebiets sind überwiegend Mehrfamilienhäuser angeordnet. In den Wohnhöfen wird eine Mischung aus Mehrfamilien- und Reihenhäusern entstehen. Im Eingangsbereich am Übergang zum Zentrum von Kinderhaus sind Wohnungen, Büros und Raum für Dienstleister eingeplant. Der Entwurf des Siegers des städtebaulichen Wettbewerbs „stadtraum Architektengruppe“ aus Düsseldorf sieht zudem eine verkehrsgünstig gelegene Kita mit acht Gruppen und einen zentralen Spielplatz vor.
„Angesichts der ungebrochen hohen Wohnraumbedarfe in unserer Stadt ist der Beginn der Erschließungsarbeiten ein entscheidender Schritt. Die hier entstehenden Wohneinheiten bieten für die Bürgerinnen und Bürger ein neues Zuhause mit kurzen Wegen zu allen Versorgungsangeboten des Stadtteils“, so Stadtbaurat Robin Denstorff.
Ein Blick auf das Areal im Frühjahr 2022: