Die Wolbecker Straße ist seit langer Zeit eine Problemzone: Es steht vergleichsweise wenig Raum zur Verfügung, um den motorisierten Verkehr, den Radverkehr und Fußgänger gleichzeitig parallel unterzubringen.
Konkrete Überlegungen für eine Veränderung gibt es schon seit mindestens 2018, in 2021 gab es einen Test mit dem schönen Namen „Reallabor“, bei dem die Straße mit Tempo 20 und viel Platz für Radfahrer versehen wurde. Seitdem dürfen Radfahrer ausdrücklich die Straße selbst benutzen – zwischen dem Bremer Platz und dem Hansaplatz gilt diese Regelung.
Seit Mitte August wurde eine weitere Maßnahme umgesetzt. Zwischen der Sternstraße und der Dortmunder Straße wurde der Radweg auf die Wolbecker Straße verlegt – die bisher dort vorgehaltenen 15 Parkplätze fallen weg. Mit der Maßnahme wird ein Unfallschwerpunkt entschärft, wie die Stadt hofft. Denn genau dort ist ein Supermarkt beheimatet, der viel Verkehr verursacht, der Radweg und Bürgersteig quert.
Jetzt ist der Radweg ganz offiziell verlegt, damit steht mehr Fläche für Fußgänger zur Verfügung. „Die neue Aufteilung des Straßenraums ist ein Ergebnis des Dialogverfahrens Wolbecker Straße, das im Sommer 2021 gestartet war. Der Ausschuss für Verkehr und Mobilität hatte danach beschlossen, dass die Ergebnisse in mehreren Schritten umgesetzt werden. Mittelfristiges Ziel ist eine Umgestaltung, die den vielfältigen Ansprüchen gerecht wird. Das Augenmerk liegt darauf, dem Umweltverbund von Rad-, Fuß- und Busverkehr mehr Platz einzuräumen“, heißt es in der Mitteilung der Stadt.
In den kommenden Tagen werden zudem vier Ladezonen eingerichtet. Die eindeutig gekennzeichneten, sieben Meter langen Bereiche sollen Paket- und Lieferdienste dazu anhalten, den Verkehrsregeln entsprechend zu laden. Dazu habe die Stadt Gespräche mit anliegenden Geschäftsleuten geführt, heißt es.
Gänzlich reibungslos funktioniert das alles noch nicht, wie sich im Grunde jederzeit beobachten lässt. Autofahrer von auswärts beachten häufig die Abstände zu Radfahrern nicht, immer wieder gibt es ziemlich engen Begegnungsverkehr. Der rote Fahrradstreifen wird möglicherweise dabei helfen, den Radverkehr zumindest besser zu erkennen.