Die Nordseite des früheren Stadthafens in Münster wurde bereits 2007 zu einer modernen Promenade umgebaut. Das Büro Andreas Heipel Architekten (gemeinsam mit Peter Bastian, Christian Stanitzek und Peter Wilson) hatte damals den Zuschlag der Stadt erhalten. Jetzt wird auch die Südseite des Hafens mit einer einheitlichen Promenade versehen.
Die bereits umgebaute Südseite vermittelt einen Eindruck, wie es Ende 2025 auf der anderen Seite aussehen könnte. Vor allem gehe es darum, nun die Aufenthaltsqualität auch auf der anderen Hafenseite zu erhöhen. Anlass dürfte die Fertigstellung der meisten (Büro-)Gebäude sein. Jetzt, wo auch die B-Side als Treffpunkt einer freien Künstlerszene fast fertiggestellt ist, geht es der eher rustikalen Hafenkante an den Kragen. Dort, wo heute alte Schienentrassen liegen und Unkraut wächst, soll ein befestigter Streifen entstehen. Die Stadt schreibt: „Entlang der Wasserkante werden zwei Hafenterrassen errichtet mit bis zu elf Meter langen Holzbänken, zusätzliche Sitzgelegenheiten bieten Bänke entlang der Promenade. Gleise und Kräne bleiben als Zeugen der ehemaligen Hafentätigkeit erhalten.“
Der Entwurf für die Promenade stammt diesmal aus Düsseldorf, genauer: den scape Landschaftsarchitekten GmbH. Der Ausbau des ersten Abschnittes wird rund 4,1 Millionen Euro kosten, etwa die Hälfte davon kommt aus Städtebaufördermitteln des Landes Nordrhein-Westfalen.
Der Umbau soll bis Herbst 2025 abgeschlossen sein und läuft in drei Bauabschnitten.
- Die Bauarbeiten erstrecken sich im ersten Abschnitt vom Hafenplatz bis zur Hafenkäserei. In diesem Bereich befinden sich unter anderem der runde Wärmespeicher der Stadtwerke, das Wolfgang-Borchert-Theater und der bereits sanierte Rhenus-Kran. Eine an Schiffsmasten erinnernde Beleuchtung, Bäume und Natursteinpflaster werden diesen Abschnitt prägen. Geplant ist zudem ein Liegeplatz mit einem Stromversorgungspoller für private Sportboote.
- Anschließend soll der Ausbau des zweiten Abschnitts bis zur Bäckerei Cibaria erfolgen.
- Im dritten und letzten Bauabschnitt soll die Hafenspitze umgestaltet werden und der Weber-Elskes-Kran saniert werden. Für den zweiten Bauabschnitt sind 2,2 Millionen Euro, für den dritten 1,5 Millionen Euro Fördergelder vom Land NRW zugesagt. Die Baumaßnahmen werden federführend durch das Amt für Mobilität und Tiefbau koordiniert.
Ein „Wohlfühlort“ soll die Südseite des Hafens werden. Damit wird der frühere Industrieort wohl endgültig gezähmt. Während die Nordseite des Hafen sich schnell zur Ausgehmeile entwickelt hat, war die andere Seite, die B-Side, immer etwas rustikaler, urbaner geblieben. Die Zeiten sind bald vorbei,aber die Ansprüche durch die dort entstandenen Bürogebäude sind eben auch andere geworden sind. Insgesamt bekommt der Hafen durch die beiden ausgebauten Seiten etwas mehr Kontur und wirkt mehr „aus einem Guss“. Und für etwas Urbanität wird schon die B-Side sorgen.