Im Bereich der Umgehungsstraße/Kanal verändert sich das Bild derzeit deutlich. Wo einst die Pebüso-Werke einen industriellen Charme versprühten, später Autos auf einer Brache abgestellt wurden, entstehen derzeit moderne Bürogebäude des Rob17-Komplexes.
Nun haben auch die Vorarbeiten für ein weiteres markantes Projekt begonnen: Am Straßeneck Robert-Bosch-Straße/Industrieweg errichtet die Westfälisch-Lippische Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH (WLV), eine Tochtergesellschaft des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), gemeinsam mit dem Ratinger Projektentwickler Interboden Innovative Gewerbewelten einen Bürocampus mit dem Namen „Ideenwerft“.
Artikelfoto: So soll der neue Bürocampus „Ideenwerft“ am Dreieckshafen des Dortmund-Ems-Kanals in Münster-Süd aussehen. Visualisierung: Interboden Gruppe
Das Projekt sollte eigentlich bereits weiter sein, die Fertigstellung war für 2023 geplant. Zuletzt war das Areal teilweise überbaut mit einer Flüchtlingseinrichtung in Holzrahmenbauweise, die aber im Herbst 2021 abgebaut wurde, um an anderer Stelle eine neue Verwendung zu finden. Seitdem laufen die vorbereitenden Arbeiten, darunter die üblichen Untersuchungen auf Kampfmittel. Einige Verdachtsstellen sind wohl ermittelt, sollen aber nicht für größere Probleme sorgen.
WLV-Geschäftsführer Bodo Strototte sagt im Gespräch mit muenster-blick.de, dass es tatsächlich Verzögerungen gab. Die zeitliche Verzögerung habe dem Projekt aber „gut getan, es wird besser und hochwertiger als das 2020 noch absehbar war“, so Strototte.
Sichtbarste Marke des Projekts „Ideenwerft“ wird ein 17 Geschosse hoher Büroturm sein. Entworfen hat ihn die Arge Thesing / Böhm aus Heiden. Dem Turm zur Seite steht ein Ensemble aus fünf drei- bis viergeschossigen, dreieckigen Bürogebäuden. Gegenüber dem ersten Entwurf werde es noch kleinere Änderungen geben – so sind im nördlichen Bereich zur Umgehungsstraße hin weitere Schulungsräume geplant, die im bisherigen Plan nicht ausreichend vorhanden waren.
9.500 Quadratmeter Grundstücksfläche
Auf der rund 9.500 Quadratmeter großen Grundstücksfläche am Dortmund-Ems-Kanal wird eine Gesamt-Mietfläche von ca. 21.000 Quadratmetern entstehen, teilt der LWL mit. Der Verband wird Teile des Komplexes auch selber anmieten.
In der Mitteilung des LWL heißt es weiter: Der Entwurf der Architektengemeinschaft Prof. Manuel Thesing, Heiden/Westf., und Prof. Peter Böhm, Köln, zeichnet sich nach Einschätzung des Gestaltungsbeirates der Stadt Münster durch einen zurückhaltenden, aber dennoch selbstbewussten Städtebau im Sinne einer für den Hafen-Standort passenden Industriearchitektur aus.
Fertigstellung für 2024 geplant
Derzeit liegt die Baugenehmigung noch nicht vor, sie wird aber in den kommenden Monaten erwartet. In jedem Fall soll noch 2022 mit dem Bau begonnen werden, heißt es bei der WLV. Die Fertigstellung des gesamten Projekts ist für 2024 geplant.
Der Projektentwickler Interboden will dem Standort „ein modernes Antlitz verleihen“. So plant der Entwickler Flächen für Gastronomie, Fitness und eine Kindertagesstätte sowie ein „umfassendes Mobilitätskonzept“ – inklusive 235 PKW-Tiefgargen- und über 450 Fahrradstellplätze, die den Mietern zur Verfügung stehen werden.
In unmittelbarer Nähe sind zwei weitere Gebäude errichtet worden bzw. befinden sich im Bau. Im folgenden Bild links ist das Gebäude der AMG Recruiting, daneben ist ein weiteres Bürogebäude im Bau.